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Ausweitung der internationalen Beziehungen des vds in der Russischen Föderation
Bundesvorsitzender Stephan Prändl in Pskov

Mitte Mai hielt sich der Bundesvorsitzende des Verbands Sonderpädagogik, Stephan Prändl, zusammen mit einem Fortbildungsteam in Pskov (Russische Föderation) auf, wo er umfangreiche Kooperationsansätze mit Bildungsinstitutionen vereinbaren konnte.

Die Initiative dazu entsprang einer Schulpartnerschaft zwischen der Pestalozzischule Erkelenz, Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen und der Sonderschule Nr. 1 in Pskov. Beide Schulen arbeiten gemeinsam an der Weiterentwicklung der jeweiligen Bildungsregionen. Stand die konzeptionelle Ausrichtung bisher unter dem Schwerpunkt „Berufliche Eingliederung“, hatte sich die Schwerpunktsetzung vor gut einem Jahr unter dem Aspekt der Inklusion erweitert und neu ausgerichtet. Das Gebiet Pskov wurde in diesem Zusammenhang zur Modellregion erklärt, in der Konzepte erprobt werden sollen, wie im Rahmen des russischen Bildungssystems inklusiver Unterricht gelingen kann. Die Ergebnisse dieses Modellversuchs sollen nach drei Jahren auf die gesamte russische Föderation übertragen werden. Innerhalb dieses Modellversuchs übernahm die Pestalozzischule mit ihrem Kollegium die Fortbildung der Kollegien und der Schulleitungen aller Schulen in der Region Pskov.

Im Rahmen dieser Initiative wurde im November 2011 durch den Leiter der Gebietsverwaltung Pskov und der Leiterin des Instituts für die Fort- und Weiterbildung der Lehrer der Wunsch geäußert, diese Partnerschaft und Unterstützung auf die erste und zweite Phase der Lehrerausbildung im Bereich Sonderpädagogik auszudehnen. Diesem diente die jetzt erfolgte dreitägige Seminar- und Veranstaltungsreihe in der Zeit vom 13.-18.5.2012.

Auf der Ebene der Schulen führte Marianne Schardt im Team mit Andreas Hens und Uwe Brönstrup neben fachlichen und methodischen Fortbildungen für Lehrkräfte aller Schulformen insbesondere eine Qualifizierung von Schulleitungen „auf dem Weg zur inklusiven Schule“ durch.

Der Bundesvorsitzende Stephan Prändl, konnte die Gelegenheit nutzen, sich dem Lehrerteam anzuschließen, um erste Kontakte mit weiteren Bildungsinstitutionen der Region zu knüpfen. So führte er zunächst intensive Gespräche mit dem stellvertretenden Leiter der obersten Schulverwaltungsbehörde des Pskover Gebiets, Sergej Alexandrowitsch Nikolajew, und informierte über konzeptionelle Ansätze und die bisher gemachten Erfahrungen in Bezug auf die Entwicklungen hin zu inklusiven Bildungseinrichtungen.

Diesem folgte ein Gespräch mit der Leiterin des Instituts für die Lehrerfort- und Weiterbildung der Region Pskov, Sofija Nikolajewna Selegenenko. Auch hier wurde eine erste Bestandsaufnahme gemacht und eine weitere Zusammenarbeit über die Kooperation der beiden Schulen hinaus vereinbart, die unter anderem Fortbildungsmethodik und erwachsenendidaktische Vermittlung umfassen könnte.

An der Universität Pskov hielt der Bundesvorsitzende vor 90 Studierenden und Angehörigen des Lehrkörpers einen Vortrag zum Thema „Inklusion – Stand in der Bundesrepublik Deutschland“. Im Anschluss daran lud die Dekanin zu einem Gespräch ein, an dem der Lehrkörper der Fakultät Sonderpädagogik teilnahm. Eine nachhaltige und enge Zusammenarbeit mit der Universität wurde für die nächsten Jahre abgesprochen. Details und Rahmenbedingungen werden in den kommenden Monaten konkretisiert, indem der Verband Sonderpädagogik solche Kontakte zwischen deutschen Universitäten,  der Universität Pskov und der ebenfalls interessierten Universität Moskau anbahnen und vermitteln wird.

Bereits jetzt wurde von den russischen Kollegen der Universität Pskov und der anderen beteiligten Institutionen das Motto des vds „Inklusion braucht Professionalität“ übernommen.

Marianne Schardt

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