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Verband Sonderpädagogik e. V. beim 15. Petersburger Dialog

Im Jahr 2002 gründeten der russische Präsident Wladimir Putin und der damalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schröder den sogenannten Petersburger Dialog, ein bilaterales Diskussionsforum, das zum Ziel hat, die Verständigung zwischen den Zivilgesellschaften Deutschlands und der Russischen Föderation zu fördern. Den Namen erhielt dieses Forum nach dem ersten Austragungsort, St. Petersburg. Seither findet dieser Austausch im jährlichen Wechsel in Deutschland und der Russischen Föderation statt. Er stellt derzeit das einzige institutionelle Gesprächsforum zwischen den beiden Ländern dar.

In diesem Jahr fand das Treffen von 289 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Kultur, Religion, Wirtschaft und Wissenschaft vom 14. bis 16. Juli 2016 erstmals seit 2012 wieder in St. Petersburg statt.

Das Treffen stand unter dem Motto „Russland und Deutschland im Angesicht globaler Herausforderungen“. Aufgrund seiner vielfältigen Vernetzungen mit Schulen und Hochschulen in Russland war erstmals der Verband Sonderpädagogik e. V., vertreten durch die Bundesgeschäftsführerin Marianne Schardt, als Diskussionspartner eingeladen.

Zu Beginn fand eine Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung auf der Piskarjowskoje-Gedenkstätte statt, wo in 186 Massengräbern 490000 Todesopfer der Leningrader Blockade von 1941 bis 1945 bestattet wurden.

Eingeleitet durch die offizielle Pressekonferenz und eine erste vorbereitende Sitzung der Gremien Wurde am späten Nachmittag des 14.07. der 15. Petersburger Dialog mit Eröffnungsstatements der Co-Vorsitzenden Dr. Wiktor Subkow und dem ehemaligen Kanzleramtsminister Ronald Pofalla feierlich eröffnet. Den anschließenden Grußworten von Sergej Schelesnjak, dem stellv. Vorsitzenden der Staatsduma der Föderalen Versammlung der Russischen Föderation und Rüdiger Freiherr von Fritsch, Außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, folgten die beiden Hauptreden zum Dachthema, von deutscher Seite durch Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg und von russischer Seite durch Swetlana Orlowa, Gouverneurin des Gebiets Wladimir.

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Sitzungen von zehn thematisch verschiedenen Arbeitsgruppen (Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Wissenschaft, Kultur, Medien, Kirchen, Ökologische Modernisierung, Gesundheit, Zukunftswerkstatt). Mit einem Resümee der einzelnen Arbeitsgruppenergebnisse durch die jeweiligen Koordinatoren und einer abschließenden Podiumsdiskussion wurde der offizielle Teil des 15. Petersburger Dialogs mit einer Plenarsitzung geschlossen.

Der Verband Sonderpädagogik e.V. war an der Arbeitsgruppe „Bildung und Wissenschaft“ vertreten. Dort wurden im Verlauf des Tages drei Schwerpunktthemen besprochen und diskutiert:

– Digitale Universität – neuer Ansatz?

– Wissenschaftliche Kooperationen, unter anderem life science

– Universitäre Task Force für wissenschaftliche Fragen.

Vor allem der letzte Punkt führte zu verbindlichen Vereinbarungen für die Weiterarbeit, da die UNO eine Reihe von Problemen als globale Herausforderungen, als „global issues“ eingestuft hat, die grenzüberschreitend alle oder fast alle Länder teils direkt, teils durch Folgeerscheinungen und Auswirkungen aus den Problemländern indirekt betreffen. Dazu gehören unter anderem die durch Klimawandel und Desertifikation verursachten Migrationsprobleme, Fragen der Energiesicherheit, der Ernährung und Trinkwasserversorgung, Public Health, Armutsbekämpfung, Arbeitsbeschaffung und nicht zuletzt allgemeiner Bildungszugang. In der Frage der Migration sieht die Arbeitsgruppe eine Kulminierung all dieser globalen Herausforderungen, die es gilt, zu diskutieren und zu bearbeiten.

Alle Arbeitsgruppen vereinbarten die Weiterarbeit an ihren Themen für die Zeit bis zum 16. Petersburger Dialog, der Ende April 2017 in Berlin stattfinden soll.

 Marianne Schardt

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