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Tagung des Referats Berufliche Bildung
Jahrestagung 2016 in Neumarkt

Der impulsgebende Besuch bei der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit bildete den Auftakt des diesjährigen Treffens des Referats Berufliche Bildung.
Fragen des Übergangs von der Schule in den Beruf angesichts der zunehmenden Entwicklung zu inklusiven Schulen standen auch im Weiteren auf dem Programm der Tagung, die vom 19. bis zum 21. Mai im Sonderpädagogischen Förderzentrum in Neumarkt stattfand.

Am ersten Tag trafen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit Vertretern der Bundesagentur für Arbeit. Die Fachleute der Agentur für Arbeit für Produktentwicklung Rehabilitation und Prävention, Herr Nitschke und Herr Petersen, konnten in einem sehr offenen Gespräch viele Fragen beantworten. Das Fragenspektrum ging über den Behindertenbegriff, die Aktualisierung der Rahmenvereinbarung von 2004 der Kultusministerkonferenz und der Bundesagentur für Arbeit (BA) und den Stand zu Teilqualifizierungen / Modulen im Bereich der beruflichen Bildung bis hin zur Einschätzung des Bundesteilhabegesetzes im Hinblick auf Berufsorientierung und die Vergabepraxis berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen.
Diese enthalten nun genaue Qualitätskriterien. Regelmäßige Qualitätskontrollen bei den Maßnahmeträgern finden statt, der Erfolg der Maßnahme wird evaluiert und bei einer Neuvergabe berücksichtigt. So könnte eine längerfristige Vergabe von Maßnahmen und die damit verbundene Qualitätssicherung besser ermöglicht werden. Zudem steht die Bundesagentur für Arbeit im Austausch mit der Kultusministerkonferenz, um die Rahmenvereinbarung von 2004 zu aktualisieren. Die Arbeitsagentur hat erkannt, dass im inklusiven Setting die Beratung und Identifizierung der Jugendlichen, die besondere Unterstützung benötigen, schwierig ist. Berufsberater der Regionaldirektionen sollen dafür weitergebildet und sensibilisiert werden. Für Anregungen aus dem Kreis der Referenten zeigten sich die Vertreter offen und an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert.
Am zweiten Tag wurde die Arbeitsstruktur für die folgende Tagung geklärt. Auf dem Programm standen die Antragsbearbeitung, die Darstellung und Diskussion der unterschiedlichen Gestaltung der Berufsvorbereitung, der Übergang von der Schule in den Beruf und die berufliche Bildung in den einzelnen Bundesländern.
Die Inklusionsdebatte bildete einen länderübergreifenden Schwerpunkt. Es ist immer noch nicht ausreichend geklärt, wie angesichts der zunehmenden Anzahl von jungen Menschen mit Behinderungen, die in inklusiven Systemen beschult werden, der bisherige gute Standard der Unterstützung beim Übergang in das Berufsleben, der für Förderschulen kennzeichnend war, erhalten werden kann. Die Wichtigkeit der Unterstützung der jungen Menschen in diesem Prozess sollte in den Allgemeinen Schulen deutlich mehr Berücksichtigung finden. Oft werden die jungen Menschen übersehen und es fehlen eine angemessene Beratung und Hilfestellung in ihrem Berufsfindungsprozess.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Diskussion über Definition und Betrachtungsweise der vom Verband Sonderpädagogik e.V. vertretenen Personengruppe. Vorrangiges Ziel ist es, die bisherigen guten und erprobten Standards der Integration von Menschen mit Behinderungen in das Arbeitsleben zu erhalten und sie zu verbessern. Das bestehende Positionspapier „Berufliche Bildung“ wird in seiner bisherigen Form als Grundlage und Struktur für eine zu aktualisierende Position dienen. Angelehnt an den ICF, soll das Spannungsfeld von Individuum und Umwelt sowie das der Barrieren und Ressourcen berücksichtigt werden. Die Diskussion hierzu hat begonnen und soll in der Folge fortgesetzt werden.

Bettina Stöckle-Schowan, Michael Szymanski

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